Unterschöneberg

Herren von Stuhlen

Aus der Zeit vor der Gründung des Ortes im Jahr 1327 wissen wir aus dem Raum Unterschöneberg sehr wenig. Aus dieser frühen Zeit werden nur die Herren von Stuhlen (Stuelen) in den Urkunden aus den Jahren 1280, 1284, 1299, 1300 und 1315 als Mitsiegler von Urkunden genannt.

In den Urkunden von 1283 und 1300 werden sie sogar „Adelige von Stuel“ genannt. In einer Urkunde aus dem Jahre 1280 wird von einem „Hermann von Stuolen“ als Priester des Klosters St. Ulrich in Augsburg berichtet. Diese Herren von Stuhlen saßen auf dem Stuhlenberg, östlich der jetzigen Stuhlenmühle, auf dem damals eine Burg mit Burgstall stand.

Bevor die Rodungen zur Gründung von Unterschöneberg zwischen 1320 und 1325 begonnen hatten, lag dort ein ausgedehnter Wald, der den Herren von Welden gehörte und in der österreichischen Markgrafschaft Burgau lag. Die Rodung erfolgte unter dem Rodemeister „Hainrichen von Schöneberch“. Die Verteilung der Lehen wurde im Jahr 1327 vorgenommen.

Aus dieser Zeit liegen 2 wichtige Urkunden, ein Vertragsbrief und der Dorfbrief vom 31.10.1327 vor. Als man an die Verteilung der Lehen herangehen wollte, stellte man fest, dass die vorhandene Fläche dazu nicht ausreichte. Mit dem Vertragsbrief vom 21.01.1327 vereinbarte Ulrich von Welden mit dem Kloster Oberschönefeld, dass 60 Jauchert (1 Jauchert = o,5 ha) aus Violau in die Verteilung mit einbezogen werden, um insg. 21 Lehen mit je 51 Jauchert verteilen zu können.

Die Herren von Welden übten bis zum Jahr 1597 die herrschaftlichen Rechte über Unterschöneberg aus. In diesem Jahr ging die Grundherrschaft auf eine Nebenlinie der Fugger über. Diese Linie starb im Jahr 1764 aus und die grundherrschaftlichen Rechte fielen auf die Markgrafschaft Burgau zurück.

Dort blieben sie bis zur Säkularisation. Unterschöneberg wurde durch die Säkularisation ab 1803 eine selbständige Gemeinde. Allerdings erhielt Unterschöneberg 1876 kein eigenes Standesamt, sondern wurde Neumünster zugeteilt. Zum 01.05.1978 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde nach Altenmünster.

Sehenswürdigkeit

  • Kirche aus dem Jahr 1620, Straßendorf

Ortspläne aus der Zeit um 1750

Diese Ortspläne hat der Obristwachtmeister Johann Lambert Kolleffel für die Markgrafschaft Burgau zwischen 1749 und 1753 aufgenommen und handgezeichnet. Die Originalpläne befinden sich im Kriegsarchiv in Wien. Der Maßstab ist angegeben in Schritten, 1 Schritt gleich 0,9375 m oder 2 ½ Schuh, 1 Schuh gleich 0,375 m. 8000 Schritt sind eine „teutsche Meile“ gleich 7500 Meter. Der Maßstab dieser Pläne entspricht etwa dem heutigen Maßstab 1:5000

Historischer Ortsplan Unterschöneberg aus der Zeit um 1750 als PDF zur herunterladen.