Violau

Erste geschichtliche Erwähnung

Die erste geschichtliche Erwähnung erfolgte unter dem Namen Heszelinbach. Heinrich Frazs (Gula) von Wolfsberg übergibt laut Urkunde vom 21. Januar 1281 den Ort Heszelinbach, gelegen bei Munstern, an Bruder Heinrich, Priester vom Orden des hl. Benedikts, damit er und seine Nachfolger dort Gott und den Heiligen dienen. Dieser Bruder Heinrich, der Kaplan im Kloster Oberschönefeld war, übergibt den Ort schon bald an dieses Kloster.

Im Dorfbrief von Neumünster aus dem Jahr 1346 taucht erstmals die Änderung des Ortsnamens in Violau auf. Schon bald nach der Ortsgründung dürfte hier ein Zentrum der Marienverehrung entstanden sein, was aus dem Namen Violau abgeleitet werden kann. Der Name bedeutet Veilchenau und ist in der Mystik der Zisterzienser verwurzelt. Zur damaligen Zeit wurde die Gottesmutter gerne „viola clementine = Veilchen der Demut und Milde“ genannt.

Beim Bau der jetzigen Kirche wurden Reste einer dreischiffigen romanischen Basilika aufgefunden, deren Mittelschiff so breit war, wie das der jetzigen Kirche. Der romanische Baustil wurde im 11. bis 13.Jahrhundert verwendet, so dass der erste Kirchenbau in dieser Zeit vermutet werden kann.

Dies fällt mit der Gründungszeit von Violau zusammen. Wegen der Zunahme der Wallfahrten entschloss sich im Jahr 1617 die Äbtissin Susanne Willemayr eine völlig neue, große Kirche zu bauen. Dieser Bau dauerte von 1617 bis 1620. 1625 wurde der Turm angebaut. In diesem Jahr wurde von Papst Urban VIII. der erste Ablaß für Violau verkündet. In den Jahren 1851-1757 wurden die Stuckdekorationen, Fresken und Deckengemälde geschaffen.

Bei der Säkularisation im Jahr 1804 wurde auch Violau, da es Besitz des Klosters Oberschönefeld war, vom Kurfürstentum und Königreich Bayern säkularisiert. Wegen der Kriegsfolgelasten sollten die eingezogenen Klostergüter schnell verkauft und zum Abbruch freigegeben werden (günstiges Baumaterial). Die Bürger der Orte Violau, Unterschöneberg und Neumünster beschlossen die Kirche zu erwerben um diese vor dem Abbruch zu retten und auch die Möglichkeit zu erhalten eine eigene Pfarrei gründen zu können.

Anfang des Jahres 1805 ging der Schmied Pius Mozet aus Neumünster nach München um entsprechende Verhandlungen zu führen. Diese verliefen positiv für die Antragsteller. Bis der Kauf endgültig abgeschlossen wurde, vergingen noch Jahre. Mit Kaufurkunde vom 18.12.1819 konnten die 3 Ortschaften die Violauer Kirche für 2000 Gulden erwerben.

Die erste Rate von 1000 Gulden, man hatte sie vom Wirt in Altenmünster, Herrn L. Federle, entlehnt, wurde am 14. August 1819 beim königlich bayerischen Rentamt in Zusmarshausen einbezahlt.Violau war bis zur Gebietsreform „zweigeteilt“. Ein Teil des Ortes gehörte zur Gemarkung und Gemeinde Unterschöneberg, der andere Teil zu Neumünster.

Sehenswürdigkeiten

  • Wallfahrtskirche mit Mutter Gottes, zur Homepage Wallfahrtskirche-Violau
  • Bruder-Klaus-Heim
  • Volkssternwarte
  • Eichholzsee
  • Durch die Wallfahrtskirche und das Schullandheim ist Violau weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Ortspläne aus der Zeit um 1750

Diese Ortspläne hat der Obristwachtmeister Johann Lambert Kolleffel für die Markgrafschaft Burgau zwischen 1749 und 1753 aufgenommen und handgezeichnet. Die Originalpläne befinden sich im Kriegsarchiv in Wien. Der Maßstab ist angegeben in Schritten, 1 Schritt gleich 0,9375 m oder 2 ½ Schuh, 1 Schuh gleich 0,375 m. 8000 Schritt sind eine „teutsche Meile“ gleich 7500 Meter. Der Maßstab dieser Pläne entspricht etwa dem heutigen Maßstab 1:5000

Historischer Ortsplan Violau aus der Zeit um 1750 als PDF zur herunterladen.